EWIGKEITSSONNTAG

Mit Gottesdiensten und Friedhofsbesuchen gedenken Christinnen und Christen amTotensonntag der Menschen, die im Laufe des Jahres verstorben sind. Der Ewigkeitssonntag, im Volksmund auch Totensonntag genannt, bezeichnet den Sonntag vor dem 1. Advent und damit den letzten Sonntag des Kirchenjahres. 

Als letzter Sonntag im Kirchenjahr wird der Ewigkeitssonntag mit Bibeltexten verbunden, die das Ende thematisieren. Dazu gehören neben dem Tod als Ende der irdischen Existenz auch das ewige Leben und das Jüngste Gericht in Verbindung mit der Auferstehung. Zudem werden in einem Totengedenken die Namen aller Gemeindeglieder verlesen, die in dem zurückliegenden Jahr gestorben sind. Für sie wird ein besonderes Gebet gesprochen und an sie erinnert.

Stiller Feiertag

Anschließend gehen viele Menschen auf den Friedhof, um die Gräber nahestehender Verstorbener zu besuchen und neu zu schmücken. Einen ähnlichen Brauch gibt es in der katholischen Kirche am 1. November zu Allerheiligen. Der Ewigkeitssonntag findet allerdings später statt, er fällt abhängig vom 1. Advent  immer auf die Zeit zwischen dem 20. und dem 26. November.

Nach dem deutschen Feiertagsgesetz ist der Ewigkeitssonntag ein sogenannter stiller Feiertag. Weihnachtsmärkte werden deshalb in der Regel erst am Montag nach dem Ewigkeitssonntag eröffnet. Wie auch für den Karfreitag und den Karsamstag gelten bestimmte Einschränkungen, die in der gesamten Gesellschaft den Respekt vor der Würde der Verstorbenen wachhalten.

Aufruf zum Leben

Das Andenken an die Verstorbenen steht in direktem Zusammenhang mit der Hoffnung auf ein Leben über den Tod hinaus – und der Besinnung auf das eigene Leben. Der Umgang mit Abschied und Tod soll das Bewusstsein für die Kostbarkeit des Lebens schärfen und dazu anregen, die eigene Lebenszeit sinnvoll zu nutzen. Der Blick auf den Tod ist gleichzeitig ein Blick auf das Leben.

Foto: Ekkehard Freymann