
ERINNERUNGSORTE
Erinnerungsorte der Kirche zeugen von einer Vergangenheit, die wir am liebsten vergessen würden. Unterdrückung, Greueltaten, das Schweigen der Kirche oder sogar ihre Mithilfe. Sie erzählen aber auch von Menschen, die sich aus Glaubensüberzeugung gegen das Unrecht gestellt haben.
Die politischen Systeme des vergangenen Jahrhunderts geben dafür zahlreiche Beispiele: Weltkriege, in denen der Name Gottes für politische Ziele instrumentalisiert wurde, Systeme der Unterdrückung, Greueltaten und Menschenverachtung, die staatlich verordnete Abwesenheit Gottes. Evangelische Christen haben in dieser Zeit verschiedene Wege gewählt. Einige haben gegen die Unterdrückung aufbegehrt, andere haben geschwiegen oder Unrecht unterstützt. Die evangelische Kirche ist immer wieder auch schuldig geworden.
Erinnerung gegen das Schweigen
Erinnerungsorte fordern jeden Besucher heraus, sich selbst zu hinterfragen. Sie zeigen, dass es verschiedene Wege gibt. Unrecht beginnt mit Schweigen und Gleichgültigkeit. Der Besuch von Gedenkstätten fordert uns auf, genau hinzusehen und Verantwortung für Entscheidungen zu übernehmen.
Titelfoto: Gedenkstätte Gleis 17 am Bahnhof Grunewald, Axel Mauruszat

Hauptstadt des Schreckens
Verschiedene Arbeitsbereiche der Evangelischen Kirche arbeiten in besonderer Weise den Nationalsozialismus auf. Neben dem Forum Erinnerungskultur des Landeskirchlichen Archivs pflegen vor allem Kirchengemeinden und lokale Initiativen einen Gedenkort und informieren darüber.

Friedliche Revolution
Brennende Kerzen gegen Schlagstöcke: Die friedliche Revolution des Herbstes 1989 ist heute ein Beispiel für die Macht gewaltlosen Widerstandes, für Zivilcourage und bürgerschaftliches Engagement, aber auch für die entscheidende Rolle, die einige evangelische Kirchengemeinden in diesem Prozess gespielt haben.