OSTERN
Ostern ist das wichtigste Fest der Christen. Im Mittelpunkt steht die Feier der Auferweckung Jesu von den Toten. Das Osterfest ist zugleich das älteste christliche Jahresfest.
Ostern bezeichnet den Sonntag, der auf den Karfreitag – den Tag der Kreuzigung Jesu Christi – folgt. Der biblischen Schilderung nach gingen die Frauen aus der Jüngerschaft Jesu mit Ölen für die Totensalbung zu dem Felsengrab, in dem Jesus nach der Kreuzigung bestattet wurde. Am Grab finden sie den Stein, der die Ruhestätte vor Räubern schützen soll, weggerollt. Der Leichnam ist verschwunden.
Das leere Grab
Die Frauen vermuten einen Grabraub. Sie treffen einen Engel, der ihnen berichtet, Jesus sei von den Toten auferweckt worden. In einer anderen Schilderung sieht sich eine der Frauen plötzlich selbst dem Auferstandenen gegenüber. Der auferstandene Jesus erscheint auch einigen seiner Jünger. Einige glauben seine Identität erst, als er ihnen die Wundmale der Kreuzigung zeigt.
Der orthodoxe Osterruf 'Der Herr ist auferstanden! – Er ist wahrhaftig auferstanden!' erinnert an dieses Verbreiten der frohen Botschaft. Das christliche Kreuz in Krankenhäusern und auf Friedhöfen steht deshalb dafür, dass Gott den Menschen in keiner Situation verlässt und dass alles, was uns auf Erden geschieht, nur das Vorletzte ist. Es verdeutlicht die Hoffnung auf ein Leben über den Tod hinaus.
Neues Leben
Ostern ist geprägt von der Überwindung des Todes und der Symbolik des neuen Lebens. Es wird im Frühjahr gefeiert und hat im Laufe der Zeit auch viele Elemente heidnischer Frühjahrsfeste aufgenommen. Eier und Hasen als Zeichen der Fruchtbarkeit kommen aus dem germanischen und römischen Brauchtum.
Der Brauch des Osterlamms geht zurück auf das jüdische Pessach-Fest, das am 14. Nissan (März-April) gefeiert wird. An diesem Tag feiern Juden die Verschonung der Erstgeburt und den Auszug aus Ägypten, wie sie im 2. Buch Mose geschildert werden. Jesus hat dieses Fest mit seinen Jüngern kurz vor der Kreuzigung gefeiert und sich dabei selbst als Lamm Gottes bezeichnet.
Orthodoxe Ostern
Der Termin des Osterfestes wurde auf dem Konzil von Nicäa im Jahr 325 nach Christus auf den Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond festgelegt. Damit sind Ostern, die Passionszeit davor und die an das Osterfest gebundenen Feiertage Himmelfahrt und Pfingsten variabel und fallen in jedem Jahr auf ein anderes Datum.
Die sogenannten Ostkirchen orientieren sich ebenfalls am Frühjahrsvollmond. Da sie jedoch den gregorianischen Kalender verwenden, feiern orthodoxe Christen das Osterfest bis zu vier Wochen nach den evangelischen und katholischen Christen. In manchen Jahren fällt das Osterfest in allen Kirchen auf den gleichen Sonntag.
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