PFINGSTEN
Pfingsten ist das Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes. Die Jünger, beseelt von Gottes Geist, begannen an diesem Tag das Evangelium so zu predigen, dass es in allen Sprachen verstanden wurde. Damit gilt Pfingsten auch als „Geburtstag der Kirche“ und als Beginn der weltweiten christlichen Missionstätigkeit.
Die Apostelgeschichte im Neuen Testament der Bibel schildert, wie Gottes Geist die versammelten Jünger ergreift: "Sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an, zu predigen in anderen Sprachen.“ Bei dem Treffen der Jünger "sah man etwas wie Feuer, das sich zerteilte, und auf jeden von ihnen ließ sich eine Flammenzunge nieder.“
Beginn der Mission
Zentral für diese Geschichte sind der Mut, öffentlich zu predigen, und die Fähigkeit, Menschen aller Sprachen – und damit die gesamte Welt – zu erreichen. Das Pfingstwunder steht damit in engem Zusammenhang mit dem sogenannten Missionsbefehl, den Jesus seinen Jüngern kurz nach der Auferstehung gegeben hat (Matthäus 28):
„Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben. Darum geht hin und macht zu Jüngern alle Völker: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehre sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Die öffentliche Verkündigung von Gottes Wort und die Taufe sind damit Kernaufgabe aller christlichen Kirchen.
Vom Geist beseelt
Das sogenannte Beten in Zungen, also einer unbewussten, unverständlichen Sprache, wird heute noch in einigen Freikirchen praktiziert. Es kam im Pietismus des 17. Jahrhunderts auf, hat allerdings medizinisch nichts mit der im Pfingstwunder beschriebenen Predigt in verschiedenen Sprachen zu tun. Die Zungenrede wird als besonders inniges Gebet gesehen, und als Zeichen, dass der Heilige Geist bei einem Gottesdienst zugegen ist. Die so praktizierenden Christen werden auch als Pfingstler oder Charismatiker bezeichnet.
Der Name Pfingsten kommt vom griechischen pentekoste (fünfzig), weil Pfingsten 50 Tage nach Ostern gefeiert wird. Bis zum vierten Jahrhundert wurde an Pfingsten zugleich Christi Himmelfahrt gefeiert. Erst später entwickelten sich daraus zwei eigenständige Feiertage. Im Kirchenkalender endet mit Pfingsten die österliche Festzeit. Pfingsten ist neben Weihnachten und Ostern eins der christlichen Hauptfeste. Die Kirchenfarbe ist rot.
In Berlin und Brandenburg findet in der Nacht vom Pfingstsonntag zum Pfingstmontag die Nacht der offenen Kirchen statt. In vielen Gemeinden ist Pfingsten auch der traditionelle Sonntag für die Konfirmation.
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