Wo Leben und Tod sich treffen: Im Friedhofscafé Lisbeth

Wo Leben und Tod sich treffen: Im Friedhofscafé Lisbeth

Wo Leben und Tod sich treffen: Im Friedhofscafé Lisbeth

# Berlin: Newsletter

Wo Leben und Tod sich treffen: Im Friedhofscafé Lisbeth

Mitten im Leben, mitten in Berlin Mitte und doch ein wenig verborgen liegt das Friedhofscafé Lisbeth am Rand des evangelischen Friedhofs Sophien II in der Bergstraße. 

Das Lisbeth ist eines der jüngsten Friedhofscafés in Berlin und sicher eines der ungewöhnlichsten. Denn im ehemaligen Verwaltungsgebäude und im Wärterhäuschen – beide, wie man es in einem Friedhof erwartet, von wildem Wein umrankt und von hohen alten Bäumen umstanden – gibt es nicht nur guten Kaffee und italienisch-inspirierte Bioküche, sondern auch Kunst und Kultur. Und zwar immer mit einem speziellen Blick, nämlich den auf Tod und Vergänglichkeit, aber auch darauf, wie das Leben nach einem schmerzhaften Abschied weitergehen kann.  

„Wir sprechen hier Themen an, die sonst oft ausgeklammert werden. Tod, Trauer, aber auch die Zerbrechlichkeit und Schönheit des Lebens“, sagt Alexis Hyman Wolff, Kuratorin des Kulturprogramms im Lisbeth. Die aus Los Angeles stammende Kunsthistorikerin gehört zusammen mit Thekla Wolff und Isabel Schubert vom nahe gelegenen Kulturbüro Elisabeth (link) zum Planungsteam des Café Lisbeth.

Das Café selbst betreibt Gastro-Chefin und Köchin Chiara de Martin Toprain mit bodenständiger, aber hochwertiger italienisch-inspirierter Bio-Küche, die sich angenehm von den trendigen Lokalen in Berlin Mitte abhebt. Im Café selbst herrscht Wohnzimmeratmosphäre, mit Vintage-Möbeln und Geschirr, das sofort an den Kaffee bei den Großeltern denken lässt, selbstverständlich kombiniert mit einem gewissen zeitgemäßen Berlin-Mitte-Twist.

Das kulturelle Programm des Lisbeth kann sich sehen lassen: Neben regelmäßigen Ausstellungen gibt es Workshops wie die „Schule des Weitergebens“ oder das „Vergänglichkeits-Studio“. In diesen Formaten reflektieren Besucher:innen über Lebensübergänge und die Kunst des Loslassens. Lesungen, unter anderem in Kooperation mit dem Hopscotch Reading Room, vertiefen die Auseinandersetzung auf literarischer Ebene. 

Und es gibt auch eine Sprechstunde für Trauernde: „Von der Seele reden“ heißt sie und wird von einer Theologin geleitet. „In der Vergänglichkeit liegt eine Kraft, die uns lehrt, das Leben bewusster zu erleben“, sagt Alexis Hyman Wolff. Und genau das spürt man hier im Lisbeth – in jedem Augenblick.

Auf dem Friedhof SOPHIEN II 
Bergstr. 29 (Ecke Invalidenstr.), 10115 Berlin
Tel. 030 / 40 04 33 49, lisbeth@elisabeth.berlin 
www.lisbeth.elisabeth.berlin

 

 

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed