02/07/2024 0 Kommentare
Lesekraken und Kuschelkokons – Schüler*innen gestalten ihre eigene Lernumgebung
Lesekraken und Kuschelkokons – Schüler*innen gestalten ihre eigene Lernumgebung
# LERNEN - SCHULEN
Lesekraken und Kuschelkokons – Schüler*innen gestalten ihre eigene Lernumgebung
Individuell, inklusiv, ganztägig und digital – was Schule leisten soll, wird immer komplexer. Aber die Unterrichtsräume sehen oft noch so aus wie vor hundert Jahren – Tische, Stühle und eine Kreidetafel. Kann das funktionieren? Das Projekt LernRAUMlabor will das nun ändern.
Die Evangelische Schulstiftung in der EKBO startete das Projekt LernRAUMlabor zum ersten Mal in der Region Berlin-Brandenburg an vier ihrer Schulen: an der Evangelischen Schule Köpenick, Neukölln, Steglitz und den Johanniterschulen in Wriezen. Danach will der Träger das Projekt an weiteren seiner 32 Schulen anbieten.
Hier können Sie einen kleinen Film zum Projekt anschauen:
Die Kernidee: Kinder und Jugendliche gestalten ihre eigene für sie passende Lernumgebung mit. So werden ihre Erfahrungen, Bedürfnisse und Ideen zu einem Teil des Schulentwicklungsprozesses. Ein Team aus Architekturstudent*innen und Pädagog*innen unterstützt sie dabei.
Zunächst fragen sich die Schüler*innen – wie und wo sie gerne lernen. Danach geht es in die Entwurfsphase. Aus den dabei entstehenden Zeichnungen entwickeln die Viert- bis Zwölfklässler Modelle im Maßstab 1:10. Gemeinsam mit Architekturstudent*innen und Pädagog*innen bauen die Kinder und Jugendlichen die Möbel aus stabiler Pappe in Originalgröße nach. So entsteht eine für jede Schule individuelle Möbel- und Lernlandschaft. Haben sich diese Prototypen und die dahinter stehenden Ideen im schulischen Alltag bewährt, gehen sie in Serie.
Der Vorstandsvorsitzende Frank Olie erklärt, warum die Schulstiftung das Programm für wichtig hält: „Schulentwicklung fängt heute in den Köpfen an und setzt sich in den Räumen fort. Wenn Inklusion, Diversität und Individualität in die Vermittlung von Lernen einfließen sollen, müssen sie auch den Raum verändern. Räume und Möbel, die diesem Anspruch nicht entsprechen, erschweren flexible Lernprozesse.“
Der Projektleiter Andreas Hammon beschreibt die Idee der sogenannten LernRAUMlabore: „Ob Kraken mit Sitzarmen für das Lernen zu zweit oder gepolsterte Kokons für Konzentration und Rückzug – Kinder und Jugendliche haben ein feines Gespür dafür, welche Umgebung sie gerade brauchen. Es ist erstaunlich, wie sich phantasievolle Kinderzeichnungen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen decken" betont Hammon und ergänzt: "Wenn Möbel nicht nur funktionieren, sondern auch Geschichten erzählen und auf den jeweiligen Ort, das Alter und die Lernsituation antworten, dann motiviert das und wirkt sich positiv auf die Lernprozesse sowie die Identifikation mit der Schule aus.“
Foto: Pixabay CC0
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