02/07/2024 0 Kommentare
Bischof Stäblein übernimmt Patenschaft für inhaftierten Iraner
Bischof Stäblein übernimmt Patenschaft für inhaftierten Iraner
# EINMISCHEN - ENGAGIERT
Bischof Stäblein übernimmt Patenschaft für inhaftierten Iraner
Am 15. Februar hat Bischof Stäblein in seiner Funktion als Flüchtlingsbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und im Namen der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) eine Patenschaft für den iranischen Inhaftierten Javad Rouhi übernommen, der im Zuge der Proteste gegen das iranische Regime gefoltert und zum Tode verurteilt wurde. Damit solidarisiert sich die evangelische Landeskirche mit den Menschen im Iran und unterstützt jede Initiative, die Haftbedingungen von Javad Rouhi und seinen Mitgefangenen zu verbessern. Die internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGfM) ruft seit den Unruhen im Iran zu diesen Patenschaften auf (https://www.igfm.de/javad-rouhi/).
Mit der Übernahme der Patenschaft setzt EKD-Flüchtlingsbischof Christian Stäblein ein Zeichen gegen die Menschenrechtsverletzungen durch das iranische Regime. „Im Iran werden die Proteste für mehr demokratische Rechte der Zivilbevölkerung, insbesondere der Frauen, mit brutaler Härte niedergeschlagen. Als Kirche sehen wir uns in der Verantwortung, ein Zeichen zu setzen in Solidarität mit den Protestierenden, denen menschenrechtswidrige Inhaftierungen und schwere Misshandlungen drohen. Wir sprechen uns ausdrücklich gegen sexualisierte Gewalt, Folter und Todesstrafe aus und fordern das iranische Regime auf, die Repressalien gegen die eigene Bevölkerung zu stoppen und das Recht auf Meinungs- und Demonstrationsfreiheit zu respektieren.“
Javad Rouhi ist ein 35-jähriger junger Mann aus Amol im Iran. Er ist seit dem 22. September 2022 inhaftiert und wurde aufgrund der Teilnahme an den landesweiten Protesten wegen „Korruption auf Erden“, „Kriegsführung gegen Gott“ und „Abfall vom Glauben“ dreifach zum Tode verurteilt. Nach schweren Folterungen ist sein Leben nun in großer Gefahr. Bischof Christian Stäblein: „Ich will ihm in der westlichen Welt eine Stimme geben. In meinem Schreiben an den iranischen Botschafter in Deutschland und den iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi drücke ich meine größte Sorge über die mich bewegenden zahllosen Berichte über Verhaftungen und das gewaltsame Vorgehen von Sicherheitskräften aus, die bei mir große Zweifel an der Rechtstaatlichkeit der Justizverfahren aufkommen lassen. Mit Blick auf die Verurteilung von Javad Rouhi fordere ich die schnellstmögliche Freilassung sowie die Aufhebung des Todesurteils. Bitte schützen Sie das Leben von Javad Rouhi!“ Das Video mit Bischof Stäbleins Botschaft findet sich hier: https://youtu.be/MLvx9WXSVuw
Seit September 2022, als die wegen „Verstöße gegen die Kleidungsordnung“ festgenommene Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam starb, finden im Iran unter dem Motto „Jin, Jiyan, Azadî“ landesweite Proteste gegen das religiös-autokratische Regime statt. Fast 600 Menschen sind seit Beginn der Unruhen getötet worden, tausende Protestierende wurden festgenommen. Patenschaften für iranische Inhaftierte werden von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGfM) vermittelt und möchten das Augenmerk der internationalen Öffentlichkeit auf die menschenrechtswidrigen Inhaftierungen und Haftbedingungen iranischer Bürger_innen lenken. Der 35-jährige Javad Rouhi wurde trotz seiner psychischen Erkrankung inhaftiert, gefoltert und zum Tode verurteilt (https://www.igfm.de/javad-rouhi/). Auch in Deutschland finden regelmäßig bundesweite Solidaritätskundgebungen mit den iranischen Protestierenden statt.
Brief von Bischof Christian Stäblein an den Iranischen Botschafter.
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